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  Der Anruf 20.05.2024 00:23 (UTC)
   
 

Noch zwei Wochen, dann sollte meine Tante 50 Jahre alt werden. Doch Ihren Geburtstag wollte sie nicht zu hause feiern, zumindest noch nicht. Es sollte erstmal ein lang gehegter Traum erfüllt werden: Safari in Afrika!

Ihren Geb. wollte sie im Sommer nachfeiern, wenn es etwas wärmer ist, denn der Dezember ist wohl nicht die beste Zeit um zu grillen.

Am Vorabend der Abreise, packte sie noch alle Sachen die sie mitnehmen wollte, alles schien wie nach Plan zu laufen. Sie war voller Vorfreude und Tatendrang, wie ich mir vorstellen kann, wie ein kleines Kind das sich auf Weihnachten freut.

 

Doch nicht alles läuft so wie man es sich vorstellt oder gerne hätte…

Noch in der selben Nacht bekam meine Oma und mein Opa einen Anruf, meine Tante lag im sterben…

Wie konnte das passieren? Sie war 2 oder 3 Wochen vorher noch bei uns gewesen und strahlte vor Gesundheit. Laut meinem Onkel gab es keinerlei Anzeichen.

Die beiden fuhren sofort nach Holland, es konnte schließlich jeden Moment zu spät sein.

Ich erfuhr erst am Nachmittag davon. Meine Mutter kam in mein Zimmer und sagte mir ganz kurz und knapp: “Soll ich dir was trauriges sagen? Brigitte liegt im Krankenhaus, vielleicht stirbt sie. Omi und Opi sind da.”

Ich dachte ich hör nicht richtig… es kam alles so tonlos und gleichgültig rüber. Gut, meine Mum hat meine Tante eigentlich gar nicht richtig gekannt, doch hab ich erwartet, dass sie wenigstens etwas Gefühl zeigen würde, von meinem Vater kam auch nicht viel, dabei war es seine Tante. Das war wohl der Grund warum ich erst überlegen musste, ob das ihr Ernst war oder nicht.

Als ich dann anfing zu heulen, stand meine Mutter nur im Türrahmen und hat mich angestarrt… also wenn das ein Scherz gewesen ist, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um mir zu sagen, dass ich wieder aufhören kann.

Doch wie das so ist holt einen die Realität sehr schnell ein, ich habe meinen Opa noch nie so am Boden gesehen. Es war schrecklich, ich hab ihn immer als eine Person im Kopf gehabt, die stark und voller Lebensfreude war. Ihn nun mit tränenverschmierten Augen zu sehen, mit den Nerven am Ende, ließ auch mir klar werden, dass es zu Ende ging.

Die Ärzte gaben ihr nicht mehr viel Zeit, selbst mit Chemotherapie…

Es zerbrach eine Welt… Holland würde ich nie mehr so sehen können wie ich es mal tat. Sobald ich dort bin, hängen meine Gedanken an meiner Tante und ihrem Hof , den sie zurückgelassen hat.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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